Übungen
Einstiegsübungen zu den grammatischen Merkmalen
Überprüfe, ob du die fehlerhaften grammatischen Merkmale in Sätzen bezeichnen kannst:
- Übung grammatische Merkmale (Schwierigkeitsstufe: leicht)
- Überprüfe, ob du die grammatischen Merkmale den Wörtern korrekt zuordnen kannst. Eine Übersicht über die grammatischen Merkmale findest du oben.
- Einstiegsübung grammatische Merkmale zuordnen (Schwierigkeitsstufe: mittel)
Wenn du nicht mindestens 80 % richtig bestimmt hast, dann solltest du dich eingehender mit den Wortarten auseinandersetzen. >>
- Einstiegsübung grammatische Merkmale zuordnen (Schwierigkeitsstufe: mittel)
Grammatik in Anwendung - Fehler bei der Verwendung grammatischer Merkmale erkennen
Nicht immer ist es einfach, wenn man schreibt, die Grammatik richtig anzuwenden. In der Folge werden einige "grammatische Hürden" angesprochen. Es geht dabei vor allem darum, in Sätzen oder Textauszügen zu erkennen, was falsch ist, und auch zu erklären, was schiefgelaufen ist. Du findest zu verschiedenen grammatischen Merkmalen und Phänomenen Ausführungen und Übungen im Überblick auf:
→ https://romanlooser.ch/deutsch/Grammatik/Situation/index.html
Nachfolgend sind die einzelnen Übungen aufgeführt. Sie sind eingeleitet mit Hinweisen zu den wichtigen Wissensvoraussetzungen.
Genus
Genus ist ein grammatisches Merkmal, das in erster Linie bei Nomen wichtig ist. Aber auch Pronomen und Adjektive haben je nach Verwendungsweise Genusmerkmale. Im Unterschied zu den Pronomen und Adjektiven hat ein Nomen jedoch ein festes Genus. Ein Nomen ist entweder ein Maskulinum (der Mond -> männlich), Femininum (die Sonne -> weiblich) oder Neutrum (das Kind -> sächlich). Vgl. dazu auchcanoo.net.
Es gibt aber einige wenige Nomen, die ein schwankendes Genus besitzen. Es sind dies im Wesentlichen die folgenden (vgl. Schülerduden Grammatik, 2010, S. 137):
das/der Bonbon; der/das Häcksel; der/das Meter; der/das Joghurt; der/das Gelee; der/das Radar; der/das Lasso; der/das Viadukt; der /das Liter; der/das Spachtel; der/das Quader; der/dasVirus;
die Knolle/der Knollen; die Backe/der Backen; die Zehe/der Zeh; die Ritze/der Ritz; die Socke/der Socken; die Spalte/der Spalt.
Zudem gibt es Nomen, die je nach Bedeutung ein anderes Genus haben (vgl. Schülerduden Grammatik, 2010, S. 138f.):
der Band (Buch)/das Band (Stoffstreifen); der Bauer (Landwirt)/das/der Bauer (Käfig); der Ekel (ekliges Gefühl)/das Ekel (eklige Person); der Erbe (Person)/das Erbe (vererbtes Gut); der Gehalt (Inhalt, Anteil)/das Gehalt (Lohn); der Heide (Nichtchrist)/die Heide (sandiges Land); der Kiefer (Teil des Kopfes)/die Kiefer (Baumart); der Leiter (Chef)/ die Leiter (Klettergerät); der Mangel (Fehler)/die Mangel (Wäscherolle); die Mark (Grenzgebiet und Währung)/das Mark (Kern des Knochens); der Mast (Stange)/die Mast (Aufzucht); der Schild (Schutz)/das Schild (Tafel [an der Tür]); der See (Binnengewässer)/die See (Meer); die Steuer (Abgabe)/das Steuer (Lenkrad); der Tau (Niederschlag)/das Tau (Seil); der Tor (Dummkopf)/das Tor (grosse Tür); der Verdienst (Lohn)/das Verdienst (Leistung).
Bei Nomen, die nur im Plural vorkommen, lässt sich kein Genus festmachen.
Vom grammatischen Geschlecht (Genus) ist das natürliche Geschlecht (Sexus) zu trennen. So hat das Nomen "Mädchen" das grammatische Geschlecht Neutrum, jedoch das natürliche Geschlecht weiblich.
Übungen Genus:
- Übung: Ungereimtheiten in Genus und Numerus erkennen (Schwierigkeitstufe: mittel)
- Übung zum Genus vgl. auch im Kurs "Nomen".
Numerus
Numerus als grammatisches Merkmal ist bei Nomen, Pronomen, Verben und auch bei Adjektiven (in attributiver oder nominalisierter Verwendung) vorhanden. Hier interessiert in erster Linie Numerus beim Nomen.
Ein Nomen steht entweder im Singular (der Mann -> Einzahl) oder im Plural (die Männer -> Mehrzahl). Zur Pluralbildung vgl. canoo.net. Es gibt Nomen, die nur im Plural vorkommen (Pluraliatantum; Singular; Pluraletantum; vgl. dazu auch canoo.net). Das gilt vor allem für folgende Nomen(vgl. Schülerduden Grammatik, 2010, S. 149):
die Leute, die Eltern, die Gliedmassen, die Trümmer, die Spaghetti, die Finanzen, die Personalien, die Ferien, die Wirren, die Masern, die Niederlande, die Vereinigten Staaten, die Karpaten (Gebirge in Osteuropa), die Azoren (Inselgruppe im Atlantik).
- Übung: Ungereimtheiten im Gebrauch von Genus und Numerus erkennen (Schwierigkeitstufe: mittel)
- Übung: Schwierige Pluralformen (Schwierigkeitstufe: schwer)
- Übung zum Numerus vgl. auch im Kurs "Nomen".
Kasus
(Vgl. canoo.net)
Es gibt im Deutschen vier Fälle:
- Genitiv (Wesfall): des Tages
- Dativ (Wemfall): dem Tag
- Akkusativ (Wenfall): den Tag
Um herauszufinden, welcher Kasus jeweils vorliegt, verwendet man Fragepronomen. Kann man mit
- "wer oder was" fragen, liegt Nominativ vor;
- "wessen" fragen, liegt Genitiv vor;
- "wem" fragen, liegt Dativ vor;
- "wen oder was" fragen, liegt Akkusativ vor.
Führen diese Fragen nicht zu einem sinnvollen Ergebnis, so lässt sich die Artikelprobe anwenden. Diese geht von der Tatsache aus, dass bei maskulinen Nomen im Singular die Fallendungen am begleitenden Artikel ablesbar sind:
- der/ein Karton -> der/ein verweisen auf Nominativ
- des/eines Kartons -> des/eines verweisen auf Genitiv
- dem/einem Karton -> dem/einem verweisen auf Dativ
- den/einen Karton -> den/einen verweisen auf Akkusativ
- Übung: Ungereimtheiten im Gebrauch von Kasus erkennen (Schwierigkeitstufe: schwer)
- Übung zum Kasus vgl. auch im Kurs "Nomen".
Steigerung / Komparation
Die Steigerung (= Komparation) ist eine Eigenheit von Adjektiven. Im Normalfall lassen sich Adjektive steigern. Nebst der neutralen Grundstufe (= Positiv) gibt es bei der Komparation die "Höherstufe (= Komparativ) und die Höchststufe (= Superlativ):
- Positiv = neutrale Grundstufe: schnell
- Komparativ = Höherstufe: schneller (Grundstufe + Komparationsendung -er)
- Superlativ = Höchststufe: (am) schnellst(en) (Grundstufe + Komparationsendung -(e)st)
Manche Adjektive bilden aufgrund ihrer besonderen Bedeutung keine Komparationsformen (vgl. canoo.net). Dazu gehören:
- Absolute Adjektive
Das sind Adjektive, die Eigenschaften ausdrücken, die nicht in verschiedenen Gradabstufungen verglichen werden können. Beispiele sind:
tot, lebendig, schwanger, dreieckig, unvergleichbar, ...
Zu den absoluten Adjektiven gehören auch Adjektive, die schon einen höchsten oder geringsten Grad angeben. Beispiele sind:
optimal, absolut, extrem, minimal, einzig, ...
Absolute Adjektive werden vor allem in der Werbe- und Umgangssprache dennoch gelegentlich gesteigert:
Das ist der reinste Unsinn. Du hattest die optimalste Sicht von uns allen auf die Bühne.
Absolute Adjektive können vor allem dann gesteigert werden, wenn sie in einem übertragenen Sinn gemeint sind:
Er ist toter als tot. Der Kommissar bringt noch den stummsten Verbrecher zum Sprechen. - Herkunftsadjektive
Steigerungsformen sind bei Herkunftsadjektiven grundsätzlich nicht möglich, gleichwohl werden sie gelegentlich gesteigert:
Luzern ist die schweizerischste Stadt. - Partizipien
Partizipien, die wie Adjektive verwendet werden, können nur gesteigert werden, wenn ihre ursprüngliche verbale Bedeutung verblasst ist und sie ganz als Adjektive gebraucht werden:
Die bewährtesten Leute wurden aufgeboten. Aber nicht: *Die lachendste Frau kann sich nicht erholen. Wenn schon: Die am lautesten lachende Frau kann sich nicht erholen.
Adjektive und Partizipien können Zusammensetzungen bilden: hochfliegend, schwerwiegend, ... Diese Verbindungen können unterschiedlich eng sein und haben dann Auswirkungen auf die Art der Steigerung und auf die Zusammen- und Getrenntschreibung.- Wird beim Partizip noch seine verbale Bedeutung stärker gewichtet, dann erhält das Adjektiv die Komparationsformen und die beiden Wörter werden getrennt geschrieben (ausser reine Superlative):
Du bist besser gelaunt als ich. Er ist der bestgelaunte [reiner Superlativ] Mensch, den ich kenne. - Wird die verbale Bedeutung nicht mehr empfunden, bildet das Partizip die Komparationsformen und man schreibt die beiden Wörter zusammen:
Du hast hochfliegendere Pläne als ich. - Oft gelten beide Schreibweisen, im Positiv ist dann Getrennt- oder Zusammenschreibung zulässig:
Deine Vorwürfe waren schwerwiegend/schwer wiegend. Du hast schwerer wiegende / schwerwiegendere Vorwürfe erhoben als dein Gegenspieler. - Falsch sind aber doppelte Komparationsformen:
*Er hat die schwerstwiegendsten Vorwürfe erhoben. Korrekt ist: Er hat die schwerwiegendsten Vorwürfe erhoben
- Wird beim Partizip noch seine verbale Bedeutung stärker gewichtet, dann erhält das Adjektiv die Komparationsformen und die beiden Wörter werden getrennt geschrieben (ausser reine Superlative):
Vergleichswörter
Werden zwei Elemente miteinander verglichen, dann gibt es verschiedene Wörter, mit denen man einen Vergleich anstellen kann. Die wichtigsten Vergleichswörter sind wie und als.
Es gelten folgende Regeln für den Vergleich:
- Im Positiv wird für den Vergleich "wie" verwendet:
wie, so ... wie, gleich ... wie, ebenso ... wie, genauso ... wie, ...
-> Du bist genauso schlau wie ich. Sie sind ebenso schnell wie wir.
In Verbindung mit "möglich" wird zum Teil auch das Vergleichswort "als" gebraucht: Er wollte so schnell wie/als möglich nach Hause gehen.
Ansonsten gilt die Verwendung des Vergleichsworts "als" beim Positiv als umgangssprachlich oder regionalsprachlich. - Im Komparativ wird für den Vergleich in der Regel "als" verwendet:
Du bist grösser als deine Schwester. Sie ist intelligenter als alle Mitschüler/-innen.
Die Verwendung von "wie" und "als wie" gilt in der Standardsprache als falsch, ist aber in der Umgangssprache oft vorhanden.
Neben "als" und "wie" gibt es das (veraltete) Vergleichswort "denn". Es kommt nur noch in Ausdrücken mit "denn je" vor:
Das Wetter ist besser denn je.
"denn" kommt daneben noch in der gehobenen Sprache vor, wenn zwei aufeinanderfolgende "als" vermieden werden sollen:
Du bist eher als ängstlicher Mensch denn als mutiger bekannt.
Übung Steigerung/Komparation:
Übung: Komparation (Schwierigkeitstufe: leicht)
Tempus
Mit den grammatischen Zeiten gibt man grundsätzlich den relativen zeitlichen Abstand zwischen dem Zeitpunkt eines Geschehens und dem Zeitpunkt, zu dem darüber berichtet wird, an. Es ist an den grammatischen Zeiten ablesbar, ob ein Geschehen vergangen ist, gerade stattfindet oder erst in Zukunft zu erwarten ist. Dass das Ganze viel komplexer ist, als es hier geschildert wird, zeigen z. B. die Ausführungen des IDS.
Das Deutsche kennt sechs grammatische Zeiten, die verschieden gebraucht werden können. Das heisst: Sachverhalte können oft in verschiedenen Tempora wiedergegeben werden. Einen Überlick gibt folgende Zusammenstellung (vgl. auch):
(Aus: Schülerduden Grammatik (2010). Die Schulgrammatik zum Nachschlagen, Lernen und Üben. 6., neu bearb. und aktualisierte Aufl. Hrsg. von der Dudenredaktion. Bearbeitet von Peter Gallmann, Maria Geipel und Anna Wagner. Mannheim u. a.: Dudenverlag. S. 73.)
Es ergeben sich vor allem drei Schwierigkeiten, bei der Verwendung von Tempus beim Schreiben:
- Vorzeitigkeit ausdrücken
Finden zwei Handlungen gleichzeitig statt, verwendet man dieselbe Tempusform. Finden aber zwei Handlungen nacheinander statt, so muss dies auch bei der Tempusform beachtet werden. Es gelten folgende Regeln:
Basiszeit Vorzeitigkeit Präsens Perfekt Präteritum/Perfekt Plusquamperfekt Futur I Futur II - Erzählzeit einhalten
Wenn man eine Handlung, ein Ereignis schildert, dann wählt man eine Erzählzeit. In der Regel werden erzählte Handlungen in der Vergangenheit (Präteritum, Perfekt) geschildert. Es ist aber auch das sogenannte historische Präsens möglich. Wichtig ist, dass man nicht unmotiviert die Erzählzeit wechselt, sondern die einmal gewählte Erzählzeit beibehält. - Perfekt oder Präteritum?
Oft herrscht Unsicherheit bei der Verwendung von Perfekt und Präteritum. Die beiden Tempusformen stehen sich sehr nahe. Wir können bei der Schilderung eines Sachverhalts zwischen Perfekt und Präteritum wählen. Je nachdem, welches Tempus man wählt, wird etwas anderes betont (vgl. Schülerduden Grammatik, 2010, S. 69 f.):- Perfekt: Mit dem Perfekt steht das Ergebnis einer Handlung, des Berichteten im Vordergrund: Du hast dein verlorenes Portemonnaie wieder gefunden.
Zudem wählt man Perfekt vorzugsweise, wenn die Wirkung des Geschehens noch in die Gegenwart reicht, wenn Sprecher oder Zuhörerin vom Geschehenen irgenwie betroffen sind: Du hast mich so schön gelobt. Das werde ich nie vergessen.
Man verwendet Perfekt vor allem im direkten Gespräch, auch in kurzen Mitteilungen und bei Fragen. - Präteritum: Das eigentliche Erzähltempus ist das Präteritum, weil damit der Verlauf einer Handlung betont wird.
In der Schweiz verwenden wir das Präteritum beinahe nur in der schrifltichen Form, mündlich erzählen wir im Perfekt. Deshalb brauchen wir das Präteritum in schriftlichen Texten tendenziell übermässig oft und unterscheiden nicht, ob der Verlauf (= Präteritum) oder das Ergebnis einer Handlung (= Perfekt) betont werden soll. Falsch ist die durchgehende Verwendung des Präteritums ja nicht, dann wird das Vergangene einfach eher in seinem Verlauf als in seiner Abgeschlossenheit betrachtet.
- Perfekt: Mit dem Perfekt steht das Ergebnis einer Handlung, des Berichteten im Vordergrund: Du hast dein verlorenes Portemonnaie wieder gefunden.
- Übung: Tempus und seine Bedeutung (Schwierigkeitstufe: leicht)
- Übung: Zeitenverhältnisse beachten und Vorzeitigkeit ausdrücken (Schwierigkeitsstufe: mittel)
- Übung: Perfekt oder Präteritum? (Schwierigkeitsstufe: mittel)
- Übung zu Tempus vgl. auch im Kurs "Verb".
Modus
(Vgl. dazu auch canoo.net und IDS)
Das Deutsche kennt vier Aussageweisen:
- Indikativ: Der Indikativ ist die neutrale Aussageweise eines Verbs. Im Normalfall machen wir damit eine Aussage über die Wirklichkeit.
- Du stehst dort. Sie hat nichts gemacht. Wir gingen nach Hause. Ihr hattet viel eingekauft. Wir werden uns amüsieren. Ich werde in zwei Tagen das Auto repariert haben.
- Du stehst dort. Sie hat nichts gemacht. Wir gingen nach Hause. Ihr hattet viel eingekauft. Wir werden uns amüsieren. Ich werde in zwei Tagen das Auto repariert haben.
- Imperativ (Befehlsform): Wir wählen den Imperativ, um eine Bitte oder direkte Aufforderung auszusprechen.
- Nimm dich in Acht! Hilf mir doch! Sei nicht böse! (2. Pers. Sing.)
- Nehmt keine Rücksicht mehr! Seid nicht traurig! (2. Pers. Plural)
- Nehmen Sie eine Tablette! (Höflichkeitsform, 3. Pers. Plural)
- Nimm dich in Acht! Hilf mir doch! Sei nicht böse! (2. Pers. Sing.)
- Konjunktiv I: Er wird in erster Linie in der indirekten Rede verwendet. Daneben findet er sich noch in Wunschsätzen, Aufforderungssätzen, Anweisungen, Einräumungen und Vergleichen. Die Formen werden vom Infinitiv abgeleitet. Ihr besonderes Kennzeichen sind Endungen, die ein e enthalten. Rund die Hälfte der Formen decken sich mit der Indikativform.
Formen: Infinitivstamm + -e, -est, -e, -en, -et, -en; z. B. ich lach-e, du lach-est, er lach-e, wir lach-en, ihr lach-et, sie lach-en.- Sie sagte, sie befürchte nichts und könne sich an nichts mehr erinnern (Präsens). Sie werde nichts unternehmen (Futur I), denn siehabe in der Vergangenheit vieles durchgemacht (Perfekt). Sie werde morgen abgereist sein (Futur II).
- Für Indikativ Präteritum und Plusquamperfekt gibt es keine Konjunktiv-I-Formen.
- Sie sagte, sie befürchte nichts und könne sich an nichts mehr erinnern (Präsens). Sie werde nichts unternehmen (Futur I), denn siehabe in der Vergangenheit vieles durchgemacht (Perfekt). Sie werde morgen abgereist sein (Futur II).
- Konjunktiv II: Er wird in erster Linie gebraucht, um eine Aussage als unwirklich / irreal / nur vorgestellt zu bezeichnen. Die Formen werden vom Präteritumstamm abgeleitet.
Formen: Präteritumstamm + -e, -est, -e, -en, -et, -en; z. B. ich lacht-e, du lacht-est, er lacht-e, wir lacht-en, ihr lacht-et, sie lacht-en.
Bei den regelmässigen Verben lautet der Konjunktiv II wie der Indikativ Präteritum. Nur der Textzusammenhang gibt dann Hinweise, welcher Modus gemeint ist. Der Konjunktiv II kann im Präsens durch eine Hilfskonstruktion ersetzt werden: würde + Infinitiv.- Indikativ (Präsens): Das tust du nicht.
Konjunktiv II (Präsens): Das tätest du nicht. (Ersatzform: Das würdest du nicht tun.) - Indikativ (Futur I): Das werde ich tun.
Konjunktiv II (Futur I): Das würde ich tun. - Indikativ (Perfekt): Das habe ich gemacht.
Konjunktiv II (Perfekt): Das hätte ich gemacht. - Indikativ (Futur II): Ich werde das in zwei Tagen gelöst haben.
Konjunktiv II (Futur II): Das würde ich in zwei Tagen gelöst haben. - Für Indikativ Präteritum und Plusquamperfekt gibt es keine Konjunktiv-II-Formen.
- Indikativ (Präsens): Das tust du nicht.
- Konjunktiv I und II in der indirekten Rede: In der indirekten Rede können die Personalformen im Konjunktiv I oder II stehen.
- Wenn eindeutige Formen des Konjunktiv I zur Verfügung stehen (= sich nicht mit dem Indikativ decken), werden diese dem Konjunktiv II vorgezogen.
- Direkte Rede: Stefan fragt: „Seid ihr schon fertig?“
Indirekte Rede: Stefan fragt(e), ob sie schon fertig seien. (Konjunktiv I, da nicht identisch mit Indikativ [sie ... fertig sind]) - Direkte Rede: Stefan fragt: „Sucht ihr auch den Hund?“
Indirekte Rede: Stefan fragt(e), ob sie auch den Hund suchten. (Konjunktiv II, da Konjunktiv I identisch mit Indikativ [sie ... den Hund suchen])
- Direkte Rede: Stefan fragt: „Seid ihr schon fertig?“
- Steht Konjunktiv II schon in der direkten Rede, muss dieser in der indirekten erhalten bleiben.
- Direkte Rede: Vera sagte: „Das hätte ich aber anders gemacht, wenn ich das gekonnt hätte.“
Indirekte Rede: Vera sagte, sie hätte das aber anders gemacht, wenn sie das gekonnt hätte.
- Direkte Rede: Vera sagte: „Das hätte ich aber anders gemacht, wenn ich das gekonnt hätte.“
- Wenn die indirekte Rede mit den Konjunktionen „dass“ und „ob“ oder mit einem Fragewort eingeleitet wird, kann auch der Indikativ stehen.
- Die Tante glaubt, dass du sie betrogen hast (Indikativ)/ habest (Konjunktiv I).
- Er sagte nicht, wie lange er hier bleiben wird (Indikativ) / werde (Konjunktiv I).
- Die Tante glaubt, dass du sie betrogen hast (Indikativ)/ habest (Konjunktiv I).
- Wenn eindeutige Formen des Konjunktiv I zur Verfügung stehen (= sich nicht mit dem Indikativ decken), werden diese dem Konjunktiv II vorgezogen.
- Übung zum Konjunktiv in der indirekten Rede (Schwierigkeitsstufe: mittel)
- Übung zu Modus vgl. auch im Kurs "Verb".
Diathese (Aktiv / Passiv)
Eine Handlung kann aktiv oder passiv ausgeführt werden.
- Beim Aktiv ist der „Täter/Urheber“ das Subjekt. Das Passiv ist die „täterabgewandte“ Form, d.h. der „Urheber / Täter“ tritt in den Hintergrund und die betroffene Person oder Sache tritt als Subjekt auf:
- Aktiv: Das Kind („Täter/Urheber“, Subjekt) malte ein Bild (betroffene Sache, Akkusativobjekt).
- Passiv: Ein Bild (betroffene Sache wird Subjekt) wird gemalt [von dem Kind] (ursprüngliches Subjekt tritt in den Hintergrund oder fällt weg).
-
- Nicht alle Verben können ein Passiv bilden, z.B. nicht die reflexiven Verben und die Verben mit einem sein-Perfekt.
- Das Passiv wird mit dem Hilfsverb werden und dem Partizip II des Vollverbs gebildet. (Vgl. Bsp. im vorherigen Abschnitt „Tempus“.)
- Neben dem werden-Passiv gibt es noch andere Passivvarianten (vgl. dazu Schülerduden Grammatik, 2010, S. 96):
- Passiv mit "sein" und Partizip II (Zustandspassiv): Der Tisch ist gedeckt.
- "bekommen" oder "kriegen" + Partizip II: Ich bekam einen Kuss aufgedrückt.
- "gehören" + Partizip II: Dieser Tisch gehört gereinigt.
- "sein" + Infinitiv mit "zu": Der Tisch ist zu reinigen.
- "kommen/gelangen" + Verbalnomen (= ein Nomen, das von einem Verb abgeleitet ist): Der Tisch kommt zur Reinigung.
- Nicht alle Verben können ein Passiv bilden, z.B. nicht die reflexiven Verben und die Verben mit einem sein-Perfekt.
Auf diese Passivvarianten wird hier nicht genauer eingegangen
Übungen Diathese (Aktiv/Passiv):
- Übung: Passivsätze beseitigen (Schwierigkeitsstufe leicht)
- Übung zu Aktiv und Passiv vgl. auch im Kurs "Verb".
Verküpfungen über Pronomen
Die Verknüpfung über Pronomen erfolgt entscheidend über grammatische Merkmale. Wie das im Text mit der Themenentwicklung zusammenspielt, zeigt die Übung auf der Seite "Themenentwicklung".