Textgrammatik-online
Klammern im Text
Grundsätzliches
Der Zusammenhalt in einem Text wird in der deutsche Sprache weitgehend durch Klammerbildungen hergestellt. Solche Textklammern bestehen aus einem klammeröffnenden und einem klammerschliessenden Element. Dazwischen finden maximal so viele andere Sprachzeichen Platz, wie das Kontextgedächtnis (unser Arbeitsspeicher im Gehirn) jeweils speichern kann. Demzufolge ist eine Klammer eine Gedächtniseinheit.
Weinrich (2007, S. 23) unterscheidet drei Klammertypen:
- Verbalklammern: Eine Verbalklammer umfasst alles, was in einem Text zwischen dem sogenannten Vorverb und dem Nachverb steht (z. B. ... komme ... an; ... habe ... gelacht).
- Nominalklammern: Eine Nominalklammer umschliesst alles, was im Text zwischen einem begleitenden Pronomen/Artikel und seinem zugehörigen Nomen steht (z. B. der ... Tag; ein ... Fest).
- Adjunktklammern: Eine Adjunktklammer erstreckt sich vom klammeröffnenden Verbindungselement (= Junktor) bis zum klammerschliessenden letzten Element der Beifügung. Vgl. dazu weiter unten unter Adjunktklammern.
Alle Formen der Klammerbildung bauen bei den Lesenden mit dem klammeröffnenden Sprachzeichen eine Erwartung auf, die erst mit dem klammerschliesenden Sprachzeichen erfüllt wird.
Die vorausgehenden Informationen beruhen auf Weinrich, 2007.