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Lösungsansatz

Nomen - festes Geschlecht

Wenn es darum geht, ein Wort als Nomen (vgl. >>) zu erkennen, dann nimmt man als verlässliches Merkmal das Genus hinzu: Ein Nomen hat nämlich ein festes Genus (grammatisches Geschlecht).
Was hältst du von dieser Probe? Betrachte dazu folgende Beispiele:

  • Der/die/das Fremde macht einigen Leuten Angst.
  • Sie/er ist die/der Erste aus unserem Dorf, die/der Schweizer Meister/-in geworden ist.
  • Der Gehalt an Eisen ist zu hoch. Das Gehalt, das ich von meinem Arbeitgeber erhalte, ist mickrig.
  • Der/die See gefällt mir immer wieder.
  • Der/das Joghurt wird nicht in unserer Molkerei produziert.
  • Der/das Virus ist noch zu wenig untersucht worden.
  • Alte Leute sind zum Teil ungeduldig.

Das Merkmal "festes Genus" für Nomen ist sinnvoll, weil es für die allermeisten Nomen zutrifft. Es gibt nur wenige Ausnahmen:

  • Gewisse Nomen haben kein Genus, weil sie nur im Plural stehen können. Das ist bei "Leute" der Fall, aber auch z. B. bei "Ferien" oder "Spesen". Doch das ist eine ganz kleine Anzahl von Nomen.
  • Einige Nomen haben ein schwankendes Genus, die bevorzugte Variante ist regional unterschiedlich. Zu dieser Kategorie von wenigen Nomen zählen auch "der/das Joghurt" und "der/das Virus".

Diese beiden Auffälligkeiten sind die Ausnahmen von der Regel, die weiteren Fälle sind bei genauerer Betrachtung keine solchen Ausnahmen.

  • Es gibt Nomen, die nur auf den ersten Blick ein schwankendes Genus haben: "der/das Gehalt", "der/die See". Hier wird mit dem unterschiedlichen Genus eine unterschiedliche Bedeutung angezeigt. Das heisst: Es liegen jeweils zwei unterschiedliche Nomen vor: der Gehalt = Inhalt/Anteil; das Gehalt = Lohn; der See = Binnengewässer, die See = Meer.
  • Dann gibt es Wörter, die wie Nomen gebraucht werden, aber eigentlich keine Nomen sind. Es gibt nominalisierte Adjektive und nominalisierte Verben. Nominalisierte Verben haben immer ein festes Genus, sie stehen im Neutrum (das Tun, das Lachen, das Schwimmen ...). Nominalisierte Adjektive aber haben kein festes Genus, das heisst, sie können je nach Verwendung im Femininum, Maskulinum oder Neutrum stehen. Das gilt auch für die beiden ersten Beispiele: der/die/das Fremde; der/die Erste.

Fazit: Das Merkmal "festes Genus" ist ziemlich verlässlich für die Bestimmung der Wortart Nomen.

Gedankenanregungen: Schülerduden Grammatik, 2010, S. 132ff.

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