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Lösungsansatz

Komparation als unabdingbares grammatisches Merkmal von Adjektiven?

Wenn es darum geht, ein Wort als Adjektiv (vgl. >>) zu erkennen, dann wird einem oft der Tipp gegeben: Adjektive sind diejenigen Wörter, die man steigern kann. Das trifft nur auf Adjektive zu. Schau also, ob sich ein Wort steigern lässt, denn dann liegt ein Adjektiv vor.
Wie sinnvoll erachtest du diesen Tipp?

Man kann zu den meisten Adjektiven Vegleichsformen bilden: schön - schöner - am schönsten ...
Doch bei allen Adjektiven, die kein Mehr oder Weniger zulassen, ist das nicht der Fall. Das gilt für:
- "absolute" Adjektive" wie tot, stumm ...
- Adjektive, die bereits den höchsten Grad ausdrücken wie optimal, maximal, minimal ...
- viele Formadjektive wie kegelförmig, dreieckig ...
- Beziehungsadjektive wie staatlich, schweizerisch ...
- Adjektive, deren Vorderglied bereits einen Vergleich ausdrückt wie butterweich, blitzschnell ...
- Zahladjektive wie zwei, drei, vier ...

Deshalb ist der Tipp "Was sich steigern lässt, ist Adjektiv" zwar meistens zutreffend (Ausnahme: kleine Zahl von Adverbien, die sich steigern lassen: oft - öfter, bald - eher, gerne - lieber). Aber der Umkehrschluss gilt nicht: "Was sich nicht steigern lässt, ist kein Adjektiv", diese Aussage ist falsch. Es macht auf dem Hintergrund mehr Sinn zu sagen: Ein Adjektiv liegt vor, wenn das fragliche Wort zwischen Artikel und Nomen stehen kann. Ist das der Fall, dann lässt sich dieses Wort meistens steigern. Zudem geben Adjektive Antwort auf die Frage "Wie?".

Gedankenanregungen: Schülerduden Grammatik, 2010, S. 219ff.

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