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Denominalisierungen - Kleinschreibung einprägen

 

Einzuprägen sind vor allem folgende Fälle von Kleinschreibung

  • Verblasste Nomen
    • Einige wenige Nomen sind in Verbindung mit den Verben 'sein', 'werden' und 'bleiben' zu Partikeln (Adverbien) geworden.

      Es sind dies: angst, bange (nur keine Bange), feind, freund, gram, klasse, leid, pleite, recht, schade (zum Nomen Schaden) spitze, unrecht, weh, schuld.

      Bei bestimmten Wörtern gibt es auch adjektivische Formen: der bange Moment, eine leide Angelegenheit.

      Gewisse Wörter können auch Verbzusätze sein: leidtun, pleitegehen

  • Nomen oder Ajektiv?
    • Es gibt Wörter, die sowohl als Nomen wie auch als Adjektiv verwendet werden können. Lässt sich ein Wort durch 'wie' erfragen, liegt ein Adjektiv vor und ist kleinzuschreiben; beim Nomen gilt die Grossschreibung.

      Wenn Recht/recht oder Unrecht/unrecht bei den Verben haben, bekommen, erhalten, behalten und tun stehen, ist die Wortart nicht immer klar zu bestimmen. Deshalb ist hier die Schreibung freigegeben. Wenn aber bei diesen Verben Recht oder Unrecht deutlich als Nomen erkennbar sind, z.B. durch ein begleitendes Pronomen oder Adjektiv, dann müssen sie grossgeschrieben werden: Du hast kein Recht...

  • Verbindungen von Tag und Tageszeit
    • Nach Adverbien wie heute, morgen, gestern gelten die dahinter stehenden Tagesbezeichnungen als Nomen und werden deshalb grossgeschrieben. Diese Schreibung erleichtert es, das Adverb morgen (= am darauffolgenden Tag) vom Nomen Morgen (= Tageszeit nach Sonnenaufgang) auseinanderzuhalten.

      Verbindungen aus Wochentag und Tageszeit sind als zusammengesetzte Nomen zu betrachten: Montagabend. Liegt ein Adverb auf -s vor, wird die Zusammensetzung kleingeschrieben: montagabends (= immer am Montagabend, nicht an einem bestimmten Montagabend). Getrenntschreibung gilt nur bei doppeltem -s: montags abends.

  • Aus Nomen entstandene Adverbien (v. a. auf "-s")
    • teils, willens, anfang, rechtens, ...
    • aber auch die schon vorher aufgeführten Zeitadverbien wie morgens, mittags, abends montags, werktags, ... 
  • Aus Nomen entstandene Präpositionen (teilweise auf "-s")
    • dank, trotz, seitens, angesichts, ...
  • Bruchzahlen
    • Bruchzahlen auf -tel und -stel sind grundsätzlich sächliche oder männliche (in der Schweiz) Nomen. Man schreibt sie deshalb gross. Vor Massbezeichnungen verlieren sie aber ihren Nomen-Charakter und werden dann kleingeschrieben: viertel Stunde, viertel Pfund ... Die Bruchzahlen können aber auch mit der folgenden Massbezeichnung zusammengeschrieben werden; dann entsteht ein zusammengesetztes Nomen: Viertelstunde, Viertelpfund ...

  • Unbestimmte Mengenangaben
    • ein bisschen, ein paar (in der Bedeutung von "einige") und ein wenig schreibt man klein.

 

Die Erläuterungen orientieren sich an: Heuer, W. / Flückiger, M. / Gallmann, P. (2006): Richtiges Deutsch. 27. überarb. Aufl. Zürich: Verlag NZZ.