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Valenz

 

Valenz (vgl. dazu: canoo.net)

Wie gesagt: Verben sind der Kern eines Satzes. Valenz meint bezogen auf das Verb, dass es um sich herum Stellen eröffnen kann. Diese Stellen sind in einem Satz mit Satzglieder zu füllen. Vom Verb hängt ab, wie viele dieser Stellen besetzt sein müssen oder besetzt sein können; anders gesagt: Das Verb bestimmt, welche Ergänzungen möglich sind. So eröffnet das Verb "schenken" drei Stellen um sich: eine Stelle für den, der schenkt, eine Stelle für den, der beschenkt wird, und eine Stelle für das Geschenk:
Ich schenke dir einen neuen Hut. (Vgl. dazu auch das digitale Valenzwörterbuch.)
Im Zusammenhang mit der Valenz von Verben unterscheidet man verschiedene Eränzungen oder auch Satzglieder:

  • Obligatorische Ergänzungen/Satzglieder oder auch Mitspieler: Das sind Ergänzungen/Satzglieder/Mitspieler, die notwendigerweise vorkommen müssen.
  • Fakultative Ergänzungen/Satzglieder oder auch Mitspieler: Das sind Ergänzungen/Satzglieder/Mitspieler, die vom Verb her vorgesehen sind, aber nicht vorkommen müssen, sondern vorkommen können. Das zeigt sich am Verb "schreiben". Dieses Verb verlangt auf jeden Fall jemanden, der schreibt:
    Ich schreibe.
    Es kann aber auch durch den Empfänger ergänzt werden:
    Ich schreibe dir.
    Zusätzlich kann das Verb ergänzt werden durch das Objekt, das geschrieben wird:
    Ich schreibe dir einen Brief.
    "schreiben" hat demzufolge eine obligatorische Ergänzung und zwei fakultative Ergänzungen.
  • Freie Satzglieder/Mitspieler: Neben den Ergänzungen, die obligatorisch oder fakultativ sind, gibt es noch freie Satzglieder oder Mitspieler, die nicht an das Prädikat gebunden sind. Sie können in der Umgebung von ganz verschiedenen Verben vorkommen. Diese freien Satzglieder machen vor allem Angaben zum Ort, zur Zeit, zur Art und Weise und auch zum Grund einer Handlung oder Situation. Üblicherweiser nennt man diese Angaben Umstandsangaben (und von ihrer Funktion her Adverbialien; vgl. dazu >> und >>).
    So können die obigen Sätze erweitert werden:
    Ich schenke dir zum Geburtstag einen neuen Hut. ("zum Geburtstag" ist eine Angabe des Zweckes/Grundes)
    Ich schreibe dir heute einen Brief. ("heute" ist eine Angabe der Zeit)
    (Vgl. dazu: Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache (1998). Duden Band 4. 6., neu bearb. Aufl. Hrsg. von der Dudenredaktion. Bearbeitet von Peter Eisenberg, Hermann Gelhaus, Helmut Henne, Horst Sitta und Hans Wellmann. Mannheim u. a.: Dudenverlag. S. 676-678.)
 
Die theoretischen Erläuterungen orientieren sich an:
Schülerduden Grammatik (2010). Die Schulgrammatik zum Nachschlagen, Lernen und Üben. 6., neu bearb. und aktualisierte Aufl. Hrsg. von der Dudenredaktion. Bearbeitet von Peter Gallmann, Maria Geipel und Anna Wagner. Mannheim u. a.: Dudenverlag.

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