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Adverbialien

 

Adverbialien (vgl. dazu auch >>)

Adverbialien beziehen sich auf ein Verb, ein Adjektiv, ein unflektiertes Wort (Partikel) oder auch auf den ganzen Satz. Sie sind wesentlich freier wählbar als Aktanten/Prädikative und geben die Umstände an. Sie können in einem Satz in aller Regel weggelassen werden, ohne dass der Satz ungrammatisch wird.
Bezug auf ein Verb: Hanna singt laut.
Bezug auf ein Adjektiv: Hanna ist in St. Gallen wohnhaft.
Bezug auf ein unflektiertes Wort: Hanna war in St. Gallen zugegen.
Bezug auf den ganzen Satz/den Satz als Ganzes: Hanna reist leider nach Hause. (Hier hat es neben dem Advebiale 'leider' natürlich auch noch das Adverbiale 'nach Hause'. 'leider' bezieht sich aber auf den Satz als Ganzes, 'nach Hause' auf 'reist'.)
Adverbialien lassen sich in Untergruppen unterteilen. Die meisten Adverbialien lassen sich in eine der folgenden vier Untergruppen einordnen. (Vgl. dazu auch Heuer, W.; Flückiger, M.; Gallmann, P. (2006). Richtiges Deutsch ... (27. Aufl.). Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung. S. 181f.)

  • Adverbiale des Ortes/Raumes (lokale Adverbialien): Es (= das Adverbiale) macht eine Ortsangabe und lässt sich mit "Wo? Woher? Wohin?" erfragen:
    • Sie kommt nach St. Gallen. (Wohin kommt sie?)
  • Adverbiale des Grundes (kausale Adverbialien): Es gibt einen (Gegen-)Grund oder Zweck an und lässt sich mit "Warum? Weshalb? Wozu? Trotz welchen Umständen? Mit welcher Folge? Unter welcher Bedingung? In welchem Fall?" erfragen:
    • Wegen Krankheit geht sie nicht ins Theater. (Weshalb geht sie nicht ins Theater?)
  • Adverbiale der Zeit (temporale Adverbialien): Es enthält eine Aussage über die Zeit und lässt sich mit "Wann? Seit wann? Bis wann?" erfragen:
    • Des Abends bin ich nie in Form. (Wann bin ich nicht in Form?)
  • Adverbiale der Art und Weise (modale Adverbialien): Es lässt sich mit "Wie?" erfragen:
    • Mein Vater singt schön . (Wie singt mein Vater?)

Es gibt verschiedene adverbiale Satzglieder:

  • adverbialer Genitiv: Des Abends bin ich nie in Form. (Wann bin ich nicht in Form? -> Adverbiale der Zeit)
  • adverbialer Akkusativ: Den ganzen Tag arbeitet er. (Wann arbeitet er? -> Adverbiale der Zeit)
  • adverbiale Präpositionalgruppe: Am Waldrand treffen sie sich. (Wo treffen sie sich? -> Adverbiale des Ortes)
  • adverbiale Konjunktionalgruppe: Wie ein Verrückter rennt er durch die Stadt. (Wie rennt er durch die Stadt? -> Adverbiale der Art und Weise)
  • adverbiale Adjektivgruppe: Laut rufst du in die Runde. (Wie rufst du in die Runde? -> Adverbiale der Art und Weise)
  • adverbiale Adverbgruppe: Abends bin ich nie in Form. (Wann bin ich nicht in Form? -> Adverbiale der Zeit)
  • Achtung: Es gibt keinen adverbialen Nominativ und Dativ.
  • Achtung: Adverbiale Nominalgruppen lassen sich nicht durch ein stellvertretendes Pronomen ersetzen. (Den ganzen Tag gehe ich nicht mehr aus dem Haus. -> *Ihn gehe ich nicht mehr aus dem Haus.)

 

 
Die theoretischen Erläuterungen orientieren sich an:
Schülerduden Grammatik (2010). Die Schulgrammatik zum Nachschlagen, Lernen und Üben. 6., neu bearb. und aktualisierte Aufl. Hrsg. von der Dudenredaktion. Bearbeitet von Peter Gallmann, Maria Geipel und Anna Wagner. Mannheim u. a.: Dudenverlag.

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