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Satzglieder: formale Bestimmung der Satzglieder

 

Grundsätzliches (vgl. dazu auch canoo.net)

Satzglieder sind Wörter oder Wortgruppen, die sich in einem Satz nur geschlossen verschieben lassen. Hat man den Umfang der Satzglieder festgestellt (vgl. >>), kann man daran gehen, sie zu benennen. Wie in der Schulgrammatik üblich gibts dabei drei Möglichkeiten (das heisst: ein Satzglied kann bis zu drei verschiedene Namen haben):

  • Man benennt das Satzglied nach formalen Kriterien; dabei schaut man in erster Linie, welche Wortart der Kern des Satzgliedes trägt.
  • Man benennt das Satzglied nach funktionalen Kriterien; dabei schaut man in erster Linie, welchen Bezug das Satzglied zum Kern des Prädikats/des verbalen Teils hat.
  • Oder man benennt das Satzglied nach inhaltlichen Kriterien; dabei schaut man in erster Linie, was für eine inhaltliche Aussage das Satzglied macht.

Am verbreitetsten ist die Benennung nach funktionalen Kriterien (Subjekt [= Aktant], Objekt [= Aktant], Prädikativ, Adverbiale; vgl. >>). Die Benennung nach inhaltlichen Kriterien ist nicht üblich, in erster Linie ist diese bei der Unterteilung der Adverbialien vorhanden (Adverbiale des Ortes, der Zeit, des Grundes, der Art und Weise, ... vgl. >>). Am einfachsten ist die Benennung nach der Form.

Bei der formalen Bestimmung/Bezeichnung von Satzgliedern ist entscheidend, was der Kern der entsprechenden Wortgruppe ist resp. welcher Wortart (vgl. >>) der Kern der Wortgruppe zuzuordnen ist.
Ist der Kern der Wortgruppe ein Nomen, ein stellvertretendes Pronomen oder eine Nominalisierung, dann liegt formal gesehen eine Nominalgruppe vor.
Die Nominalgruppe wird noch genauer aufgrund ihres Falls bezeichnet, also
- Nominalgruppe im Nominativ, Beispiel: Der Frühling zieht ins Land.
- Nominalgruppe im Akkusativ, Beispiel: Man nennt ihn einen Lügner.
- Nominalgruppe im Dativ, Beispiel: Dem Frühling schaue ich mit Freuden entgegen.
- Nominalgruppe im Genitiv, Beispiel: Sie stand eines Tages vor der Tür.
Ist der Kern der Wortgruppe ein Adjektiv, dann liegt formal gesehen eine Adjektivgruppe vor. Beispiel: Sie arbeitet fleissig. Wird ein Partizip adjektivisch verwendet, dann liegt eine Partizipgruppe vor. Beispiel: Die lachenden Kinder grüssen uns.
Ist der Kern der Wortgruppe ein Adverb, dann liegt formal gesehen eine Adverbgruppe vor. Beispiel: Alle Mühe war umsonst.
Ist der Kern der Wortgruppe eine Präposition, dann liegt formal gesehen eine Präpositionalgruppe vor. Beispiel: Sie reden dauernd über Ferien.
Ist der Kern der Wortgruppe eine Konjunktion, dann liegt formal gesehen eine Konjunktionalgruppe vor. Beispiel: Anna verkleidet sich als Indianerin.

 
Die theoretischen Erläuterungen orientieren sich an:
Schülerduden Grammatik (2010). Die Schulgrammatik zum Nachschlagen, Lernen und Üben. 6., neu bearb. und aktualisierte Aufl. Hrsg. von der Dudenredaktion. Bearbeitet von Peter Gallmann, Maria Geipel und Anna Wagner. Mannheim u. a.: Dudenverlag.

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