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Wortschatz, Stil: sprachliche Gestaltungsmittel, rhetorische Stilmittel

 
Rhetorische Stilmittel dienen dazu, bei den Leser/-innen (bewusst oder unbewusst) Aufmerksamkeit zu erzeugen. Es gibt eine grosse Zahl solcher rhetorischer Stilmittel und sie werden unterschiedlich klassifiziert.
Man kann grundsätzlich folgende rhetorischen Stilmittel unterscheiden:
  • Bildhafte Stilmittel
    • Tropen: das sind rhetorische Stilmittel, die ihre Wirkung durch die Bedeutung der einzelnen Wörter erzielen; Tropen sind Wörter oder Wendungen, die nicht im eigentlichen Sinn, sondern in einem übertragenen, bildlichen gebraucht werden;
      Beispiel: Der Himmel weint. (= Es regnet = Metapher)
    • Sprachbilder: das sind rhetorische Stilmittel, die eine anschauliche Darstellung ermöglichen wie in einem Vergleich oder Gleichnis;
      Beispiel: Sie ist schnell wie ein Windhund. (Vergleich)
  • Satz- und Wortfiguren
    • Satzfiguren/syntaktische Figuren: das sind rhetorische Stilmittel, die ihre Wirkung durch die besondere Stellung der Wörter im Satz erzielen; zum Teil werden die Satzfiguren auch als Gedankenfiguren bezeichnet;
      Beispiel: Der Einsatz war gross, klein war der Gewinn. (Überkreuzstellung, Chiasmus)
    • Wortfiguren: das sind rhetorische Stilmittel, die ihre Wirkung durch die originelle Verbindung ihrer Einzelmitglieder erzielen;
      Beispiel: steigernde Aufzählung (Klimax) - gut, besser, Valser
  • Klangfiguren/phonologische Figuren: das sind rhetorische Stilmittel, die ihre Wirkung durch die lautliche Gestalt der Wörter erzielen;
    Beispiel: Milch macht müde Männder munter (Gleichklang der Wortanfänge = Alliteration)
    (vgl. dazu Wikipedia)
Exakte, eindeutige Zuordnungen der einzelnen rhetorischen Mittel zu den entsprechenden Kategorien sind manchmal nicht möglich.

Vor allem bei der Textanalyse, insbesondere bei der Interpretation von Gedichten, spielen die rhetorischen Mittel eine grosse Rolle. Ein bewusster Einsatz von rhetorischen Figuren in der eigenen Textproduktion wertet die Texte in der Regel auf, macht sie spezieller.