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Adjektiv-/Partizip-, Adverb-, Präpositional- und Konjunktionalgruppen als Satzglieder

 

Adjektiv-/Partizip-, Adverb-, Präpositional- und Konjunktionalgruppen sind Bezeichnungen von Wortgruppen aufgrund ihrer Form. Das heisst, die Wortgruppen werden aufgrund der Wortart, die der Kern der Wortgruppe hat, bestimmt.
Sind sie Satzglieder, dann kann man zusätzlich bestimmen, welche Funktion sie im Satz haben; dabei schaut man in erster Linie, welchen Bezug das Satzglied zum Kern des Prädikats/des verbalen Teils hat. Die Satzglieder können bekanntlich drei Funktionen übernehmen (vgl. >>): Sie sind entweder Aktanten (= Objekte [Subjekte können diese Gruppen nicht sein]), Prädikative oder Adverbialien.

Am üblichsten ist die Unterscheidung der Satzglieder nach ihrer Funktion bei den Präpositionalgruppen. Doch nicht immer ist diese Unterscheidung einfach.
Grundsätzlich kann man sagen, dass ein Präpositionalobjekt vorliegt, wenn die Präposition der Wortgruppe nicht frei wählbar ist, sondern vom Verb oder Adjektiv bestimmt wird, von dem die Präpositionalgruppe abhängt. So verlangt das Verb "sich aufregen" zwingend die Präposition "über". Ersetzt man die Präpositionalgruppe durch ein Wort, ein sogenanntes Präpositional- reps. Pronominaladverb, dann muss in diesem Wort die Präposition erscheinen: Ich rege mich über deine Aussage auf. -> Ich rege mich darüber auf.
Ist die Präposition nicht fix festgelegt, also austauschbar, handelt es sich um ein Adverbiale: Ich lege das Buch auf/neben/unter den Tisch. Ersetzt man die Präpositionalgruppe mit einem Wort, erscheint die Präposition nicht zwingend in diesem Wort: Ich lege das Buch dorthin.
Hat die Präpositionalgruppe einen doppelten Bezug, das heisst auf das Verb und auf einen Aktanten (Subjekt oder Objekt), dann liegt eine prädikative Präpositionalgruppe vor: Ich halte dich für einen guten Kerl. "für einen guten Kerl" bezieht sich auf das Verb "halten" und auf das Akkusativobjekt "dich".

Das Kriterium "Funktion" kann man auch bei bei den Adjektiv-/Partizip-, Adverb- und Konjunktionalgruppen anwenden. Hier ist aber diese funktionale Unterscheidung nicht üblich.

Wortgruppen können auch nach inhaltlichen Kriterien benannt werden. Doch diese Bezeichnung ist nur bei den Wortgruppen, die Satzglieder und Adverbialien sind, verbreitet.
Adverbialien lassen sich in Untergruppen unterteilen. Die meisten Aderbialien lassen sich in eine der folgenden vier Untergruppen einordnen. (Vgl. dazu auch Heuer, W.; Flückiger, M.; Gallmann, P. (2006). Richtiges Deutsch ... (27. Aufl.). Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung. S. 181f.)

  • Adverbiale des Ortes/Raumes (lokale Adverbialien): Es (= das Adverbiale) macht eine Ortsangabe und lässt sich mit "Wo? Woher? Wohin?" erfragen:
    • Sie kommt nach St. Gallen. (Wohin kommt sie?)
  • Adverbiale des Grundes (kausale Adverbialien): Es gibt einen (Gegen-)Grund oder Zweck an und lässt sich mit "Warum? Weshalb? Wozu? Trotz welchen Umständen? Mit welcher Folge? Unter welcher Bedingung? In welchem Fall?" erfragen:
    • Wegen Krankheit geht sie nicht ins Theater. (Weshalb geht sie nicht ins Theater?)
  • Adverbiale der Zeit (temporale Adverbialien): Es enthält eine Aussage über die Zeit und lässt sich mit "Wann? Seit wann? Bis wann?" erfragen:
    • Am Abend bin ich nie in Form. (Wann bin ich nicht in Form?)
  • Adverbiale der Art und Weise (modale Adverbialien): Es lässt sich mit "Wie?" erfragen:
    • Mein Vater singt schön . (Wie singt mein Vater?)
 
Die theoretischen Erläuterungen orientieren sich an:
Schülerduden Grammatik (2010). Die Schulgrammatik zum Nachschlagen, Lernen und Üben. 6., neu bearb. und aktualisierte Aufl. Hrsg. von der Dudenredaktion. Bearbeitet von Peter Gallmann, Maria Geipel und Anna Wagner. Mannheim u. a.: Dudenverlag.

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